das Projekt

NESSUN DORMA*

ist ein musikalischer Liebesdiskurs für zwei Roboter.
Ein Projekt der Regisseurin Elsa-Sophie Jach, der Bühnenbildnerin Thea Hoffmann-Axthelm, dem Creative Technologist Markus Schubert und dem Creative Enginieer Sebastian Arnd.
Gefördert durch GrazKultur2020.
Aufführungen 5.-12.8.2021 im Forum Stadtpark in Graz.

*Arie von Giacomo Puccini

xkcd.com/1558
Zur Frage, wie der Mensch zukünftig mit Künstlicher Intelligenz (KI) und Robotern koexistieren wird, stellt das Theater ein Experimentierfeld zur Verfügung, auf dem Emotionen, Sehnsüchte und Ängste buchstäblich durchgespielt werden können. Bei NESSUN DORMA betritt die Sparte Oper Neuland:

Zu einer alten Kassette mit Todesarien malt der Industrie-Roboter ARKA tagsüber in der Galerie Kunstwerke.
Jeden Abend trifft ARKA auf einen aus Alltagsgeräten gebauten, dort arbeitenden Putzroboter: PUTZINI.
Die beiden lieben und leiden, wie es sich für einen dramatischen Opernstoff gehört, diskutieren dabei über Imitation und Authentizität in der Kunst, über Liebe und Verrat:
Als die Beziehung scheitert, lernt PUTZINI auf Basis komplexer Algorithmen und neuronaler Netzwerke schließlich eine eigene Todesarie zu komponieren. Aber kann ein Roboter Todessehnsucht haben?

Die Interaktion der beiden künstlichen Lebewesen verbindet emotionsphilosophisches Nachdenken und digitale Wissenschaft mit der von menschlichen Gefühlen erzählenden Operngattung.
Das Thema Liebe kommt seit jeher in menschlichen Erzählungen als Motiv vor, um Menschlichkeit zu bewahren und Gräben zu überwinden: von Romeo und Julia bis Wall-E.
Wenn Computer in der Zukunft Kunst produzieren werden, die der menschlichen ebenbürtig ist, und uns außerdem das Gefühl von Freundschaft und Zuneigung geben werden, können und wollen wir für unsere Geschichte Figuren in Roboterkörpern erfinden, denen wir auch Liebe und Liebeskummer zutrauen – und die Fähigkeit, Schmerz in Kunst zu verwandeln.

Für unsere traurige Liebesgeschichte lassen wir die Roboter tanzen, flirten, die Bühne verwüsten, lassen sie über Gefühle und Kunst diskutieren, sprechen, als Liebende und liebevoll gestaltete Charaktere.

Dank an:
Christian Mayer von GrazKultur
Heidrun Primas, Robin Klengel, Filipa Cincin-Sain, Arne Glöckner, Sebastian Schröck, Roland Schwarz vom Forum Stadtpark
Monika und Moke Klengel vom Theater im Bahnhof
Herrmann Höhne von der FH Wedel
Johannes Braumann und Amir Bastan von Robots in Architecture
Robert Stugardt und Martin Stark von KUKA Deutschland
Anton Krause für Tips und Starthilfe mit Unity
Raumfahrtagentur Berlin und „Roh“ für Unterstützung und Hilfe auch im tiefsten Corona-Winter
Dieter Hoffmann-Axthelm für Arbeits- und Proberaum
Ludovica Scarpa und Ando fürs Durchhalten

Dank für Inspiration, Gedanken und Zitate an:
Rosi Braidotti – Posthumanismus
Donna Haraway – Cyborg Manifesto
Liv Strömquist – Der Ursprung der Liebe
Niklas Luhmann – Liebe. Eine Übung
Sylvia Plath – Die Bibel der Träume
Stella Sommer – Im Fluss
Heinrich von Kleist – Über das Marionettentheater
Alex Garland – Ex Machina
Andrew Stanton – Wall-E
Anna Mayr – Anna schreibt: „Ich kann nicht schlafen“. Bot antwortet: Du kannst mit mir über alles reden“
Armen Avanessian/ Helen Hester – dea ex machina
Shakespeare – Romeo & Julia

mit Beiträgen von:
Rosi Braidotti – Cyberfeminismus mit einem Unterschied
Laboria Cuboniks – Manifest Xenofeminismus
Shulamith Firestone – Feminismus und Ökologie
Donna Haraway – Femaleman©_meets_OncomouseTM
Nina Power – Frau-Maschinen: Zur Zukunft weiblicher Noise-Musik
Paul B. Preciado – Auszug aus ‚Testo Junkie‘ (b_books)
Alexandra Pirici & Raluca Voinea – Ein Manifest für das Gynozän
Lisa Nakamura – Rassismus, Sexismus und der grausame Optimismus im Gaming

mit Verwendung der TOTO (Turn On That Object) Software