das Projekt

*Arie von Giacomo Puccini

xkcd.com/1558

Zur Frage, wie der Mensch zukünftig mit Künstlicher Intelligenz (KI) und Robotern koexistieren wird, stellt das Theater ein Experimentierfeld zur Verfügung, auf dem Emotionen, Sehnsüchte und Ängste buchstäblich durchgespielt werden können. Bei NESSUN DORMA betritt die Sparte Oper Neuland:Zu einer alten Kassette mit Todesarien malt der Industrie-Roboter ARKA tagsüber in der Galerie Kunstwerke.

Jeden Abend trifft ARKA auf einen aus Alltagsgeräten gebauten, dort arbeitenden Putzroboter: PUTZINI.

Die beiden lieben und leiden, wie es sich für einen dramatischen Opernstoff gehört, diskutieren dabei über Imitation und Authentizität in der Kunst, über Liebe und Verrat:

Als die Beziehung scheitert, lernt PUTZINI auf Basis komplexer Algorithmen und neuronaler Netzwerke schließlich eine eigene Todesarie zu komponieren. Aber kann ein Roboter Todessehnsucht haben?

Die Interaktion der beiden künstlichen Lebewesen verbindet emotionsphilosophisches Nachdenken und digitale Wissenschaft mit der von menschlichen Gefühlen erzählenden Operngattung. Das Thema Liebe kommt seit jeher in menschlichen Erzählungen als Motiv vor, um Menschlichkeit zu bewahren und Gräben zu überwinden: von Romeo und Julia bis Wall-E.Wenn Computer in der Zukunft Kunst produzieren werden, die der menschlichen ebenbürtig ist, und uns außerdem das Gefühl von Freundschaft und Zuneigung geben werden, können und wollen wir für unsere Geschichte Figuren in Roboterkörpern erfinden, denen wir auch Liebe und Liebeskummer zutrauen – und die Fähigkeit, Schmerz in Kunst zu verwandeln.

Für unsere traurige Liebesgeschichte lassen wir die Roboter tanzen, flirten, die Bühne verwüsten, lassen sie über Gefühle und Kunst diskutieren, sprechen, als Liebende und liebevoll gestaltete Charaktere.

Dank an:Christian Mayer von GrazKulturHeidrun Primas, Robin Klengel, Filipa Cincin-Sain, Arne Glöckner, Sebastian Schröck, Roland Schwarz vom Forum StadtparkMonika und Moke Klengel vom Theater im BahnhofHerrmann Höhne von der FH WedelJohannes Braumann und Amir Bastan von Robots in ArchitectureRobert Stugardt und Martin Stark von KUKA DeutschlandAnton Krause für Tips und Starthilfe mit UnityRaumfahrtagentur Berlin und „Roh“ für Unterstützung und Hilfe auch im tiefsten Corona-WinterDieter Hoffmann-Axthelm für Arbeits- und Proberaum

Ludovica Scarpa und Ando fürs Durchhalten

Dank für Inspiration, Gedanken und Zitate an:Rosi Braidotti – PosthumanismusDonna Haraway – Cyborg ManifestoLiv Strömquist – Der Ursprung der LiebeNiklas Luhmann – Liebe. Eine ÜbungSylvia Plath – Die Bibel der TräumeStella Sommer – Im FlussHeinrich von Kleist – Über das MarionettentheaterAlex Garland – Ex MachinaAndrew Stanton – Wall-EAnna Mayr – Anna schreibt: „Ich kann nicht schlafen“. Bot antwortet: Du kannst mit mir über alles reden“Armen Avanessian/ Helen Hester – dea ex machina

Shakespeare – Romeo & Julia

mit Beiträgen von:Rosi Braidotti – Cyberfeminismus mit einem UnterschiedLaboria Cuboniks – Manifest XenofeminismusShulamith Firestone – Feminismus und ÖkologieDonna Haraway – Femaleman©_meets_OncomouseTMNina Power – Frau-Maschinen: Zur Zukunft weiblicher Noise-MusikPaul B. Preciado – Auszug aus ‚Testo Junkie‘ (b_books)Alexandra Pirici & Raluca Voinea – Ein Manifest für das Gynozän

Lisa Nakamura – Rassismus, Sexismus und der grausame Optimismus im Gaming.